Predigt der Vereinigten Pfingstgemeinde Mannheim
Monatsblatt - Predigtarchiv
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Predigt aus dem Monatsblatt vom Dezember 2004

Das Märchen vom Alten Buch
Hallo, als wir noch klein waren, erzählte man uns viele Märchen. Hier ist eines davon.
Es war einmal ein Altes Buch, das ein Wanderer einer armen Familie schenkte, die ihn aufgenommen hatte. Bevor er weiterzog, sagte er: „Wenn ihr dieses Buch liest und die Worte darin glaubt, werden diese Worte in euch lebendig. Es wird euer ganzes Leben verändern und glücklich machen. Bleibt niemals ohne das Wort.“ Dann ließ er das Buch auf dem Tisch liegen und sagte, dass er irgendwann wieder zurückkommen werde. Inzwischen war der Wanderer schon zwei Wochen fort. Der Arme und seine Frau wussten nicht, was sie tun sollten. Verkaufen wollten sie dieses Buch nicht, denn es war ein Geschenk an sie. Sie hatten gehört, dass dieses Alte Buch von jemanden geschrieben wurde, der alles sieht, hört und vor dem nichts verborgen bleibt. „Gibt es denn so etwas überhaupt?“, fragte der Arme seine Frau. Seine Frau antwortete: „Wenn die Worte in diesem Buch unser Leben verändern und uns glücklich machen können, wollen wir dieses Buch mit anderen Menschen teilen. Komm, wir bringen es zum König und erzählen ihm die Geschichte.“

Beim König angekommen, erzählten sie ihm, was dieser Wanderer ihnen gesagt hatte. Der König und seine Ratgeber, sogar der Pfarrer hatten schon lange große Probleme und fanden keine Lösung dafür. Da sagte der König: „Wir müssen es riskieren und uns die Zeit nehmen, vielleicht ist dieses Buch die Antwort auf unser Gebet.“ Da ließ er alle in seinem Reich zusammenrufen. So kam es, dass die Reichen und Armen im Land zusammen vor den König kamen. Alle schauten auf dieses geheimnisvolle Buch. Alle wollten sie herausfinden, was diese Worte darin bedeuten. Nachdem einige von ihnen die ersten Seiten dieses Buches fasziniert lasen, fragten die Armen den König: „ Lieber König, was steht in diesem Buch? Wir können doch nicht lesen.“ Da sagte der König zu allen: „Die Worte im Buch sind zuviel, um es an einem Tag durchzulesen. Wir werden es aber so halten, dass wir jeden Morgen uns gemeinsam in meiner Burghalle treffen. Dann soll mein Schreiber eine Stunde laut daraus vorlesen. Wenn es uns hilft, dann lesen wir es bis zum Ende.“

Einer fragte: „Dürfen wir Männer auch unsere Frauen mitbringen?“ Der König gab seine Zustimmung dafür. Darüber waren die Armen und Reichen sehr froh und gingen nach Hause. Am nächsten Morgen war die Halle des Königs voll von Menschen und der Schreiber des Königs las aus diesem Buch vor. Alles war still, keiner dachte mehr an seine Arbeit, der Arme vergaß seine Not und der Reiche vergaß seine Probleme. Es schien, als seien sie in einer anderen Welt. Solche Worte hatten sie noch nie gehört. Plötzlich hörte der Schreiber auf zu lesen. „Was ist los?“, riefen sie entsetzt, auch der König war verwundert. „Ich sollte doch nur eine Stunde lesen“, rief der Schreiber in den Saal hinein, „und jetzt ist diese eine Stunde vorbei“. Da wurden sie alle still. Es war, als wären sie wieder in ihre alte Welt mit ihren Problemen zurückgekehrt. Auch der König mußte dem Schreiber zustimmen. „Ja, du hast Recht, so war es geplant“, und er rief allen Leuten zu: „Wir haben zum ersten mal diese Worte gehört, morgen früh wollen wir noch mehr hören, denn auch ich bin so neugierig wir ihr“.

Da standen sie alle auf und gingen wie verändert nach draussen. Der eine ging aufs Feld, der andere einkaufen. Aber mit ihren Gedanken waren sie alle bei den Worten dieses Buches. Die Zeit verging, Woche um Woche; sie waren immer noch jeden Morgen in der Halle des Königs und wollten diese Worte des Buches hören. „Ihr müßt diese Worte glauben und tun, was darin steht“, hatte der Wanderer zu dem Armen gesagt.

Aber was war in diesem Königreich inzwischen geschehen? Es wurde nichts mehr gestohlen, der Reiche half dem Armen und wurde auf einmal dabei gesund. Die Kinder freuten sich wieder auf die Schule, denn die Lehrerin hatte sich sehr verändert, dabei merkten sie nicht, dass auch sie selbst durch dieses Wort verändert wurden. Ja, auch ihre Noten wurden gut.

Und der König? Nun, dem ging es nach einer Woche schon besser. Er hatte keinen Streit mehr mit seiner Frau. Sie hörte auch auf, sich jede Woche teure Kleider zu bestellen. Auch die Ratgeber des Königs glaubten das Wort von diesem Buch und sie verrichteten ihre Geschäfte auf einmal ganz anders. Es war wie in einer anderen Welt, als schiene die Sonne nur für sie, als käme der Schnee nur für sie herab. Sie waren so glücklich. Und der Arme und seine Frau? Sie fanden keinen Schatz, aber jeder im Dorf half ihnen. Sogar der König war sich nicht zu fein und kam sie oft besuchen. Sie hatten genug um alle ihre Schulden zu bezahlen, es blieb sogar noch etwas übrig. Dazu bekam die Frau ein Jahr später einen Sohn und ein Mädchen, dies hatten sie sich immer gewünscht. Eines Tages, als sie mit ihren beiden Kindern hinter dem Haus auf einer Bank saßen, sahen sie den fremden Wanderer wieder. Oh, wie war ihre Freude groß. Sie erzählten ihm, was dieses Buch für eine Kraft hat, und dass sogar das Dorf und das ganze Königreich dadurch verändert wurde. Da sagte der Wanderer: „Das freut mich sehr. Denn ich war einmal in einem Land, wo sich niemand für die Worte dieses Buchs interessierte. Heute geht es ihnen schlecht und sie sind ohne Hoffnung. Sie haben zwar viele materielle Dinge, aber ihr Herz ist leer. Die Stadt ist voller Diebe, Heuchler, Lügner und Betrüger. Alles Böse geschieht dort. In der Schule liest man andere Bücher und das Wort glaubt man nicht, sie spotten darüber. Dadurch, dass sie das WORT ablehnen, das ich ihnen gegeben habe, sind sie geistlich blind geblieben und gehen verloren, wenn sie sterben. Es wird noch schlimmer werden!“ Dieses Buch - die Bibel, hat auch heute noch die Kraft, Länder, Städte und sogar Ihr Leben zu verändern, aber diese WORTE müssen Sie mit Glauben aufnehmen. rw

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